Audit
Ein Audit ist ein systematischer, unabhängiger und dokumentierter Prozess zur Bewertung, ob Prozesse, Produkte oder Managementsysteme bestimmte Anforderungen erfüllen. Diese Anforderungen können aus internen Vorgaben, gesetzlichen Vorschriften oder internationalen Normen wie ISO 9001, ISO 14001 oder ISO 45001 stammen. Ziel eines Audits ist es, objektive Nachweise zu sammeln und diese mit festgelegten Kriterien zu vergleichen, um die Wirksamkeit, Effizienz und Konformität zu beurteilen.
Audits sind ein zentrales Element moderner Managementsysteme. Sie dienen nicht nur der Kontrolle, sondern vor allem der kontinuierlichen Verbesserung. Es gibt unterschiedliche Auditarten, darunter interne Audits, die durch die Organisation selbst durchgeführt werden, und externe Audits, etwa im Rahmen von Zertifizierungen durch unabhängige Stellen. Zudem lassen sich Systemaudits, Prozessaudits und Produktaudits unterscheiden – je nach Fokus des Bewertungsgegenstands.
Ein Audit verläuft typischerweise in mehreren Phasen: Planung, Durchführung, Bewertung, Berichterstattung und ggf. Nachverfolgung von Maßnahmen. Die Qualität und Aussagekraft eines Audits hängen stark von der Kompetenz der Auditoren, der Qualität der Planung und der Einhaltung von Auditprinzipien ab. Die Norm ISO 19011 bietet einen umfassenden Leitfaden zur Planung und Durchführung wirksamer Audits.
Durch Audits erhalten Organisationen eine fundierte Basis für Entscheidungen, die Optimierung von Prozessen und die Erfüllung externer Anforderungen. Sie stärken das Vertrauen von Kunden, Partnern und Behörden in die Organisation und verbessern langfristig deren Leistungsfähigkeit.
Ziele und Nutzen
- Überprüfung der Einhaltung von Standards, Gesetzen und internen Vorgaben
- Ermittlung von Schwachstellen und Verbesserungspotenzialen
- Stärkung von Qualität, Umwelt- und Arbeitsschutzmanagement
- Förderung der Transparenz und Nachvollziehbarkeit betrieblicher Abläufe
- Absicherung bei Zertifizierungen und behördlichen Prüfungen
- Stärkung des Vertrauens von Kunden und Partnern
Grundprinzipien oder Bestandteile
- Auditplanung: Zieldefinition, Auswahl des Auditbereichs und -umfangs
- Auditdurchführung: Informationsgewinnung durch Interviews, Beobachtung, Dokumentenanalyse
- Auditbewertung: Vergleich der Ergebnisse mit Auditkriterien
- Auditbericht: Dokumentation der Feststellungen und Empfehlungen
- Korrekturmaßnahmen: Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen bei Abweichungen
- Nachverfolgung: Kontrolle der Wirksamkeit umgesetzter Maßnahmen
- Unabhängigkeit und Objektivität: Zentrale Voraussetzungen für Glaubwürdigkeit
Normative Grundlagen
- ISO 19011:2018: Leitfaden für Audits von Managementsystemen
- ISO/IEC 17021: Anforderungen an Zertifizierungsstellen für externe Audits
- ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001: Relevante Normen, auf deren Einhaltung Audits prüfen
- ISO 31000: Risikomanagement – als ergänzender Ansatz für Auditplanung
Bedeutung für Unternehmen
Audits sind ein unverzichtbares Instrument zur Steuerung und Optimierung betrieblicher Prozesse. Sie ermöglichen es Unternehmen, Risiken frühzeitig zu erkennen, die Einhaltung gesetzlicher und normativer Anforderungen zu überprüfen und Verbesserungspotenziale systematisch zu identifizieren. Durch regelmäßige Audits stärken Unternehmen ihre Transparenz, Compliance und Wettbewerbsfähigkeit. Darüber hinaus schaffen sie Vertrauen bei internen und externen Stakeholdern und bilden die Grundlage für nachhaltige Unternehmensentwicklung.
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