Glossar ISO 19011

ISO 19011

ISO 19011 ist eine international anerkannte Norm, die Leitlinien für Audits von Managementsystemen bietet. Sie richtet sich an Organisationen aller Branchen und Größen, die interne oder externe Audits durchführen, planen oder verbessern möchten. Die aktuelle Version, ISO 19011:2018, erweitert den Anwendungsbereich auf mehrere Managementsysteme gleichzeitig – darunter Qualitätsmanagement (ISO 9001), Umweltmanagement (ISO 14001), Arbeitsschutz (ISO 45001) und weitere Standards.

Der Fokus der ISO 19011 liegt auf der einheitlichen Strukturierung und Effizienz von Auditprozessen. Sie beschreibt nicht nur das Vorgehen bei der Planung und Durchführung von Audits, sondern auch die Anforderungen an Kompetenz, Verhalten und Verantwortung von Auditoren. Die Norm unterstützt Unternehmen dabei, objektive, nachvollziehbare und wertschöpfende Audits durchzuführen, die sowohl Schwachstellen als auch Verbesserungspotenziale aufzeigen.

Ein wesentliches Merkmal der ISO 19011 ist der risikobasierte Ansatz, mit dem die Planung und Durchführung von Audits auf die relevanten Aspekte eines Unternehmens fokussiert werden. Dabei fördert die Norm eine proaktive Haltung gegenüber Abweichungen und unterstützt das kontinuierliche Lernen im Unternehmen.

Durch die Anwendung von ISO 19011 lassen sich nicht nur einzelne Auditprozesse optimieren, sondern auch integrierte Audits mehrerer Managementsysteme effizient gestalten. Die Norm ist daher besonders für Unternehmen von Bedeutung, die mehrere ISO-Standards gleichzeitig implementiert haben oder deren Einhaltung regelmäßig überprüfen müssen.

Ziele und Nutzen

  • Effiziente Durchführung von Audits durch strukturierte Vorgehensweise
  • Verbesserung der Auditqualität durch klare Anforderungen an Auditoren
  • Integration verschiedener Managementsysteme in einem einzigen Audit
  • Risikoorientierte Auditplanung für gezielte Ressourcennutzung
  • Transparente Auditberichte zur besseren Entscheidungsfindung
  • Förderung der kontinuierlichen Verbesserung innerhalb der Organisation

Grundprinzipien oder Bestandteile

  • Auditprinzipien: Objektivität, Unparteilichkeit, Vertraulichkeit, risikobasierte Planung
  • Auditprogramm: Strukturierte Planung und Koordination mehrerer Audits
  • Auditprozess: Vorbereitung, Durchführung, Berichterstattung und Nachverfolgung
  • Auditorenkompetenz: Fachwissen, Erfahrung und persönliche Eigenschaften
  • Auditmethoden: Vor-Ort-Audits, Remote-Audits, Interviews, Dokumentenprüfungen
  • Risikobewertung: Berücksichtigung betrieblicher Risiken bei der Auditgestaltung

Normative Grundlagen

  • ISO 19011:2018: Leitfaden für Audits von Managementsystemen
  • ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001: Managementsystemnormen, auf die Audits angewendet werden
  • ISO/IEC 17021: Anforderungen an Stellen, die Managementsysteme zertifizieren
  • ISO 31000: Risikomanagement – ergänzend für risikobasierte Auditplanung

Bedeutung für Unternehmen

Die Anwendung der ISO 19011 bietet Unternehmen eine professionelle Grundlage für interne und externe Audits. Sie ermöglicht es, Managementsysteme gezielt zu bewerten, Verbesserungspotenziale aufzudecken und die Wirksamkeit betrieblicher Prozesse zu sichern. Besonders bei Unternehmen mit mehreren zertifizierten Managementsystemen fördert die Norm eine konsistente und ressourcenschonende Auditstrategie. Zudem stärkt sie das Vertrauen von Stakeholdern durch transparente und nachvollziehbare Auditprozesse. Die ISO 19011 trägt somit wesentlich zur Qualitätssicherung und strategischen Steuerung im Unternehmen bei.